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Zwei Motive liegen diesem Buch zugrunde: Es soll zum einen zu vielerlei Bereichen des Lebens und des Wissens interessante Informationen bieten. Zum anderen aber hofft der Herausgeber, dass sich Menschen in anderen St_en durch unser Beispiel zur Gr_ndung _licher Gesellschaften anregen lassen.§Die Freitagsgesellschaft zu Hamburg besteht seit 1985. Einige meiner Bekannten und Freunde haben damals in _licher Weise wie ich den Wunsch empfunden, Gespr_spartner _ber ihr eigenes berufliches Gebiet hinaus zu finden und sich mit ihnen auszutauschen. so kam eine kleine Runde von etwa zw_lf Personen zu der Verabredung, sich im Winterhalbjahr an sechs Abenden zu einem gemeinsamen Thema zusammenzusetzen, immer am zweiten Freitag des Monats. Wir wollten uns keineswegs auf Wirtschaft oder Politik oder auf die Wissenschaften beschr_en, sondern erhofften uns Aufschluss und _erblick _ber Fachgebiete, von denen wir nicht genug wussten, auf die wir gleichwohl neugierig waren.§Dem einen oder anderen unter uns war wohl die ehrw_rdige Berliner Mittwochsgesellschaft ein Begriff; einige Jahre zuvor waren Teile ihrer Protokolle aus den Jahren 1932 bis 1944 als Buch ver_ffentlicht worden.1 Wir haben uns nur von fern an diesem Beispiel orientiert. Wir haben kein Statut und keinen Vorsitzenden, aber wir haben seit den ersten Jahren einen bestimmten Ablauf verabredet und dann auch beibehalten. Es beginnt immer mit einem gemeinsamen Abendessen, davor ein Drink; nach dem Essen kommen der lange vorher verabredete Vortrag und sodann die Diskussion, die jedes Mal von einem anderen Mitglied geleitet wird.§Wir haben uns keineswegs auf m_liche Teilnehmer beschr_t, die Frauen sind allerdings in der Minderheit geblieben. Im Lauf eines Vierteljahrhunderts hat sich die Mitgliederzahl verdoppelt; jedes neue Mitglied ist im Einvernehmen der bisherigen Mitglieder berufen worden. Wir versammeln uns immer am selben privaten Ort - in unserem Haus in Hamburg-Langenhorn. Nur wenn es der Anlass erfordert, treffen wir uns auch anderswo; zweimal ging es per Schiff _ber Alster und Elbe.§So sind in einem Vierteljahrhundert _ber 150 Vortr_ zustande gekommen. Davon ist in den letzten Jahren beinahe die H_te von Personen gehalten worden, die nicht zum Kreis der Mitglieder geh_ren und oft auch von au_rhalb unserer Stadt kommen. Nat_rlich k_nnen, zum Beispiel beruflicher Gr_nde wegen, nicht alle Mitglieder jedes Mal dabei sein. Einige sind inzwischen infolge Umzugs in andere St_e (und L_er) praktisch ausgeschieden, aber sie werden weiterhin eingeladen (f_r den Fall, dass sie zuf_ig in Hamburg sein sollten) und mit den Niederschriften versorgt. In Ausnahmef_en wird zu einem besonderen Anlass auch der jeweilige Ehepartner eingeladen.§Im Laufe langer Jahre haben sich Sympathien und auch Freundschaften ergeben - zwischen Angeh_rigen weit voneinander entfernter Berufe oder wissenschaftlicher Disziplinen. Wer die Mitgliederliste im Anhang zu diesem Buch betrachtet, wird eine erstaunliche Vielfalt finden. Parteiliche Zugeh_rigkeiten haben in unserem Kreise keinerlei Bedeutung; infolge der allseitigen Offenheit aber haben sie zur Erhellung mancher politischer Problemstellungen beigetragen.§Die Themen der Innenpolitik spielen in der Freitagsgesellschaft allerdings nur eine Nebenrolle, sie stehen am Rande. Dagegen hat sich unser Interesse von Anfang an des _teren der ausw_igen und der Weltpolitik zugewandt. Insgesamt aber - das zeigt auch der im Anhang wiedergegebene _erblick _ber die bisherigen Vortragsthemen - ist das Feld der Politik nur eines unter vielen Feldern. F_r die Wahl eines Themas ist allein entscheidend, dass der Vorschlag, den ein Mitglied macht, von den anderen am Tisch aufgenommen oder modifiziert und schlie_ich einvernehmlich akzeptiert wird.§Dabei stellt sich des _teren heraus, dass unter uns Mitgliedern niemand sich als ausreichend kompetent empfindet, das jeweilige Thema oder sein Umfeld zu behandeln; in solchen F
Autor:
Nakladatel: Siedler
Rok vydání: 2010
Jazyk : Němčina
Vazba: Hardback
Počet stran: 334
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